Schwarze Teufelskralle, Phyteuma nigrum
Bei den Teufelskrallen bilden zahlreiche Blüten einen ährenförmigen Blütenstand, der - auffälliger als Einzelblüten – wirksam Bestäuber-Insekten anlockt.
Anders als die typischen Vertreter ihrer Familie hat dieses Glockenblumengewächs keine glockenförmigen Blüten. Die krallenartig nach oben gerichteten Blütenröhren bleiben zunächst oben geschlossen und öffnen sich von der Basis her, indem sich die fünf zusammengewachsenen Kronblätter voneinander trennen. Durch die Schlitze bekommen Insekten Zugang zu Nektar und Pollen.
Später wachsen - beginnend bei den unteren Blüten- lange Griffel aus den Blütenröhren heraus. Mit ihren zweizipfligen Narben erinnern sie an gespaltene Schlangenzungen. Insekten, die mitgebrachten Pollen daran abstreifen, bestäuben die Pflanze.
Die Schwarze Teufelskralle mit sehr dunkel lilafarbenen Blüten kommt nur auf Bergwiesen vor und ist damit eine echte Charakterart dieser Pflanzengesellschaft. Daneben findet man auf den Bergwiesen nicht selten auch die weiß blühende Schwesternart, die Ährige Teufelskralle, Phyteuma spicatum. Sie ist auch in lichten Wäldern und bis hinab ins Flachland verbreitet. Auch eine Kreuzung aus beiden Arten (die Hybride Phyteuma x adulterinum) mit graublauen bis hellblauen Blütenähren trifft man auf den Winterberger Bergwiesen an - vor allem bei der Ortschaft Lenneplätze.